Am 6. April 2019 besuchte Produktdesigner Wilhelm Wagenfeld den Trinkglashersteller Stölzle Lausitz. Damit kehrte der Bauhaus-Schüler, der von 1935 bis 1947 künstlerischer Leiter war bei den Vereinigten Lausitzer Glaswerken (VLG), einem Vorgängerbetrieb von Stölzle Lausitz, nach gut 70 Jahren wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Diesmal natürlich in Form eines Schauspielers, gespielt von Heiner Bomhard. Begleitet wurde er vom ehemaligen Architekten des Betriebes Ernst Neufert, in dessen Rolle Schauspieler Sebastian Straub schlüpfte.
Bei ihrem Besuch trafen Wagenfeld (1900-1990) und Neufert (1900-1986) auf den aktuellen Werksleiter von Stölzle Lausitz, Ronald Brieger. Eine spannende Begegnung, denn die heutigen fein eingeblasenen Trinkgläser und Glasprodukte unterscheiden sich natürlich erheblich von denen, die Mitte des 20. Jahrhunderts produziert wurden. Das Zusammentreffen fand für ein Projekt im Rahmen von 100 Jahre Bauhaus statt.
Der Besuch der beiden besonderen Gäste war Teil einer Reihe von Aktionen und Veranstaltungen im Rahmen des 130. Jubiläums des Trinkglasherstellers Stölzle Lausitz. Was 1889 mit Bonbon- und Medizingläsern begann, ist heute eine Traditionsmarke. Besonders gut ist Stölzle Lausitz in der Herstellung von Stielgläsern, wobei überwiegend der Stiel direkt aus dem Kelch gezogen (und nicht später anfügt) wird. Solche Gläser überzeugen – ohne Nähte und fühlbare Übergänge – durch eine hervorragende Haptik, die mundgeblasenen Gläsern nahekommt, sowie eine Spülmaschinenfestigkeit und erhöhte Bruchresistenz. Stölzle-Gläser werden überwiegend in die Gastronomie und Hotellerie in über 120 Länder der Welt exportiert. Damit ist Stölzle Lausitz heute weltweit anerkannter Stielglas-Spezialist und Deutschlands Nr. 1 mit den meisten hergestellten Wein- und Sektgläsern (Kelchgläsern) mit gezogenem Stiel.
Bericht des MDR: https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/stoelzle-in-weisswasser-feiert-jubilaeum-100.html